
Aktualisierung 21 Jun 2020
Das Reial Monestir de Santa Maria de Pedralbes (Königliches Kloster von Santa Maria von Pedralbes) wurde zum Kulturdenkmal erklärt und ist eines der zahlreichen verborgenen Schmuckstücke Barcelonas. Und wir sagen verborgen, weil es sich in einer Gegend recht weit vom Zentrum der Stadt entfernt befindet. Es ist ein Ort, den die Mehrheit der Touristen gewöhnlicherweise nicht besucht und den die eigentlichen Einwohner Barcelonas etwas zu vergessen haben scheinen.
Informationen über das Kloster von Pedralbes
Das Kloster wurde im katalanisch-gotischen Stil im Auftrag des Königs Jakob II., dem Gerechten und seiner Ehefrau Elisenda de Montcada erbaut. Es dauerte nur etwas mehr als ein Jahr es zu bauen, was der so gleichförmige architektonische Stil ermöglichte. Nach dem Tod des Königs zog die Königin in einen privaten Wohnsitz im Klostergebäude. Das brachte ihr diverse Vorzüge wie beispielsweise den Schutz von Seiten des Consell de Cent (kommunale Selbstverwaltungsinstitution) im Falle eines Angriffs. Die Nonnen lebten noch bis ins Jahr 1983 in den historischen Räumlichkeiten des Klosters. Ab dann zogen sie in ein angrenzendes Gebäude um, damit man einen Teil des Klosters in das Museum umgestalten konnte, das es heute ist.
Was kann man sich im Klostergebäude anschauen?
Wenn man das Klostergebäude über eine der 2 Türen der mittelalterlichen Stadtmauer betritt, die man erhalten hat, fühlt man sich sofort einige Jahrhunderte in der Geschichte zurückversetzt. Dieses Gefühl wird uns einerseits durch die diversen Gebäude aus dem Mittelalter, die sich dort vermehrt befinden, ermöglicht als auch durch den gepflasterten Boden des Geländes. Einzig die Präsenz des einen oder anderen dort geparkten Motorrads oder Autos brechen diesen diesen Eindruck.
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Zugang zu Museen und Sehenswürdigkeiten, inklusive öffentlicher Verkehrsmittel und verschiedenen Ermäßigungen
Den Museumsteil des Klosters von Pedralbes bilden die eigentliche Kirche und der Kreuzgang, ohne Zweifel die zwei wichtigsten und repräsentativsten Gebäude des Klosters.
Zu der an sich schon interessanten permanenten Ausstellung, in der über die Geschichte und die Entwicklung des Klosters im Laufe der Jahrhunderte informiert wird, wird meist eine temporäre Ausstellung hinzugefügt um den Besuch einmal mehr zu bereichern. Rechtzeitig und mit vorheriger Anmeldung ermöglicht das Kloster geführte Touren in Katalan und Spanisch. Ohne Zweifel ist das die beste Möglichkeit um alle Details und Geschichten zu erfahren, die das Kloster von Pedralbes verborgen hält.
Die Kirche des Pedralbes-Klosters
Sie besteht nur aus einem Kirchenschiff und das erste, was die Aufmerksamkeit der Kirche auf sich lenkt, sind ihre Schlichtheit im Bau und ihr Glockenturm. Beim Betreten des Inneren bestätigen sich die ersten Eindrücke sofort, weil sie nicht so äußerst prunkvoll wie andere gotische Kirchen ist.
Worauf sollte man beim Besuch seine Aufmerksamkeit richten?
Glasfenster
Die gesamten Fenster des Klosters sind perfekt restauriert worden und zeichnen sich durch die hohe Qualität der benutzten Materialien bei der Herstellung aus. Sie sind eines der besten Beispiele für gotische Glasfenster, die man in Katalonien finden kann.
Kanzel
Die Kirche besitzt insgesamt drei Kanzeln: die hohe Kanzel, die niedrige Kanzel und eine dritte Kanzel in der Mitte des Kirchenschiffs, die von den Mönchen benutzt wird.
Grab der Königin Elisenda Montacada
Die auffälligste Eigenschaft des Grabs der Elisenda de Montcada ist, dass die Skulptur des Grabs doppelt ist. Bei der einen schaut ihr Gesicht in Richtung des Inneren der Kirche und sie repräsentiert sich als Königin. Bei der anderen ist ihr Gesicht in den Kreuzgang gerichtet und sie zeigt sich als Klarissen-Nonne.
Der Kreuzgang des Pedralbes-Klosters
Seine Dimensionen von 40m x 40m und seine drei Etagen machen den Kreuzgang des Klosters von Pedralbe zum größten der Welt. Neben dem Besuch des Äußeren kann man auch die inneren Räumlichkeiten betreten, einschließlich des Kapitelsaals, der Küche, des Weinkellers, dem Schlafsaal, des Krankenzimmers und dem enormen Speisesaal, in dem die Nonnen aßen. All das bewirkt, dass der Besucher für einige Momente in den Alltag eines authentischen mittelalterlichen Klosters eintaucht.
Worauf sollte man seine Aufmerksamkeit beim Besuch der Kirche richten?
Kapelle von Sant Miquel
Der Raum war ursprünglich die private Kapelle der Äbtissin der Klosters und ist mit einigen schönen Wandbildern dekoriert, die von dem berühmten Maler der Epoche Ferrer Bassa gemalt wurden. Sie zeigen den eindeutigen Einfluss des italienischen Künstlers Giotto auf sein Werk.
Klosterzellen
Während des Rundgangs durch den Kreuzgang kann man die kleinen Klosterzellen sehen, die die Nonnen für ihre Gebete und Fürbitten benutzten.
Schlafsaal
Damals war er das Schlafgemach für die Nonnen, heute beherbergt er einige der wichtigsten Schätze des Klosters wie beispielsweise verschiedene Kunstwerke, antike Truhen aus unterschiedlichen Jahrhunderten und eine Reihe an liturgischen Objekten und vieles mehr.
Klostergarten
Im äußeren Bereich des Kreuzgangs lenkt der Garten, der sich in einem Seitengang befindet, die Aufmerksamkeit auf sich. Es handelt sich um eine Nachbildung des Klostergartens, der in den Klöstern jener Epoche üblich war und der sowohl für die Behandlung der eigenen Nonnen bei jeglichen Leiden diente als auch für die Erforschung von Heilmitteln. All das wird in einer kleinen Ausstellung in einem der Klostersäle erklärt.
Andere Gebäude auf dem Gelände
Neben dem Rest der Gebäude im Komplex hebt sich das sogenannte Conventet de Pedralbes hervor. Es ist ein Gebäude unabhängig vom Kloster und befindet sich genau gegenüber. Zu seinen Zeiten diente es als Wohnsitz für eine Reihe von Franziskanerbrüdern, dessen Aufgabe es war über die Nonnen zu wachen und als geistige Führer zu dienen. Im Jahr 1920 wurde das Conventet von dem katalanischen Architekten Enric Sagnier i Villavechia renoviert. Er benutzte dabei romanische Überreste, die aus der Kirche Santa María de Besalú de Girona stammten. Heute ist das Gebäude Eigentum der Familie Godia und man kann es nicht besuchen.
Heutzutage ist die Tradition, der Santa Clara Eier zu opfern, immer noch sehr lebendig. Man möchte damit vermeiden, dass es einen bestimmten Tag im Jahr an dem ein wichtiges Ereignis stattfindet, wie z.B. eine Hochzeit oder Kommunion, regnet. Während man die Eier den Klarissen Nonnen gibt soll man den folgenden Satz aufsagen: Santa Clara i Sant Pujol, feu bona escombrada a aquesta nuvolada que tapa el sol.
Seine Übersetzung lautet ungefähr wie folgt: Santa Clara und Santa Pujo: Fegt diese Wolken weg, die die Sonne bedecken.
Fotogalerie
Karte
Anschrift
Baixada del Monestir, 9, Barcelona.
Besuchszeiten
Vom 1. April bis 30. September: Dienstags bis Freitags: von 10:00 bis 17:00. Samstags und Sonntags: von 10:00 bis 19:00h. Sonntags von 10:00 bis 20:00. An anderen Feiertagen: von 10:00 bis 14:00.
Vom 1. Oktober bis 31. März: Dienstags bis Freitags: von 10:00 bis 14:00. Sábados y domingos de 10:00 a 17:00. An anderen Feiertagen: von 10:00 bis 14:00.
Geschlossen: 1. Januar, 1. Mai, 24. Juni und 25. Dezember.
Eintrittspreis
Normal: 5€
Ermäßigter Eintritt: 3,5€ für Studenten unter 30-Jährige und über 65-Jährige, für Eigentümer der tarjeta rosa, Ausweis für Alleinerziehende oder Ausweis der Großfamilie, akkreditierten Personen auf Arbeitslosigkeit, Rentner und der Karte BCN Card Express.
Umsonst: Für Jugendliche unter 16 Jahren, Eigentümer der carnet rosa, Mitglieder des ICOM, mit der Barcelona Card, Museumsvereine, touristische Touren, akkreditierte Journalisten, mit Ausweis für die Begleitung von Behinderten, Grundschullehrer, den ganzen Tag am ersten Sonntag im Monat und alle anderen Sonntage ab 15:00 Uhr.
Geführte Touren: In Spanisch und Katalanisch, Reservierungen über deren E-Mail: reservesmonestirpedralbes@bcn.cat.
Wie könnt ihr kommen?
Busse: Linien 22, 63, 64, 68, 75, 78 und Touristenbus.
FGC: Haltestelle Reina Elisenda und dann etwa 10min zu Fuß.
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