
Aktualisierung 25 Mai 2023
Das Barri Gòtic (gotische Viertel) vereint eine Vielzahl an kleinen Überraschungen für die Liebhaber der Geschichte, der Architektur und der Kunst im Allgemeinen. Eine dieser kleinen Überraschungen, die unter den eigentlichen Einwohnern der Stadt nicht sehr bekannt ist, ist das Casa de l’Ardiaca, (Haus des Erzdiakons), die offizielle alte Residenz der kirchlichen Hierarchie.
Informationen über das Haus des Erzdiakons in Barcelona
Das Gebäude, das als Bé Cultural d’Interès Nacional (Kulturgut von Barcelona) eingestuft wird und deutlich im gotischen Stil ist, erfuhr eine wichtige Reform zu Beginn des 16. Jahrhunderts durch den Auftrag des höchsten Verantwortlichen der Kathedrale von Barcelona, den damaligen Erzdiakon Lluís Desplà. Während dieser Arbeiten gliederte man diverse Elemente des Renaissancestils ein. Ein klares Beispiel ist der Eingangsbereich. Man nutzte sie zudem um den Innenhof zu gestalten und eine Erweiterung des Gebäudes in Angriff zu nehmen, was damit endete es zu einem wahrhaftigen Palais umzuwandeln.
Nachdem es politisches Epizentrum war, Gericht und sogar von Künstlern eingenommen wurde um ihre Werke zu kreieren, wurde es im Jahr 1895 Sitz des Col·legi d’Advocats de Barcelona (Anwaltskammer von Barcelona). In dieser Zeit wurden neue Umbauten im Gebäude durchgeführt für die man die Dienste des Architekten Lluís Domènech i Montaner erbat, der es mit modernistischen Elementen anfüllte. Ein gutes Beispiel dafür ist der Briefkasten aus Stein, der sich von der Fassade hervorhebt.

Er ist ein Werk des Bildhauers Alfons Juyol und befindet sich an einer der Seiten des Eingangs. Am Briefkasten kann man detailliert die Präsenz einer Schildkröte, fünf Schwalben und 7 Blätter erkennen. Dieses sind alles Elemente, die einen gewissen Symbolismus mit der Gerechtigkeit in sich tragen.
Das aktuelle Aussehen der Casa de l’Ardiaca dauert seit seinem letzten großen Umbau im Jahre 1962 an. Bei den Reformen sind der Abriss von mehreren Gebäuden zu betonen, die sich auf die römische Mauer der Stadt stützten sowie die Umstrukturierung des Innenhofs in einen kleinen Kreuzgang.
Geschichtsarchiv der Stadt Barcelona
Im Jahr 1920 wurde das Casa de l’Ardiaca von der Stadtverwaltung von Barcelona gekauft. Ein Jahr später wandelte man es um zum Sitz des l´Arxiu Històric de la Ciutat de Barcelona (AHCB) (Geschichtsarchiv der Stadt Barcelona) und das ist es bis heute. Sein immenser Bestand an Dokumenten mit etwa 80.000 Bänden beinhaltet eine äußerst wertvolle Dokumentation im Zusammenhang mit der Regierung von Barcelona seit dem 18. Jahrhundert bis zu den Anfängen des 19. Jahrhunderts sowie jede Art von Bibliografie und Archiven, die mit der Stadt verbunden sind.
Jeder, der es wünscht, kann auf die Dokumente des l´Arxiu Històric de la Ciutat de Barcelona umsonst zugreifen. Es ist von großem Nutzen, wenn man das Wissen um die Entwicklung der eigenen Stadt sowie der Struktur ihrer Regierung vertiefen möchte.
Besuche
Wenn ihr nicht unbedingt einige Studenten von Barcelona seid, eine Arbeit über die Stadt verwirklicht oder aus einem anderen Grund konkrete Informationen über ihre Geschichte sucht, ist es mehr als wahrscheinlich, dass ihr nicht daran interessiert seid unter den Tausenden von Dokumenten des l´Arxiu Històric de la Ciutat de Barcelona nachzulesen. Dennoch ist es interessant das Bekannte wie den Saló de les Pinyes zu betreten um seine prächtig dekorierte Deckenvertäfelung zu bewundern.
Wir sind jedoch davon überzeugt, dass euch der Besuch des Äußeren der Casa de l’Ardiaca, das vom Kreuzgang und der Terrasse des oberen Stockwerks gebildet wird als auch der Zugang zum Hauptsaal, in dem für gewöhnlich mehrere Ausstellungen stattfinden, gefallen werden.
Kreuzgang
Das erste was man sieht ist der zentrale schöne Brunnen im Kreuzgang, bei dem die Tradition besteht, ein Ei an Fronleichnam auf ihm tanzen zu lassen. Zudem sieht man eine riesige Palme an seiner Seite. Wenn ihr euren Blick auf die Wände richtet, könnt ihr sehen, dass Teile von ihnen mit einer Kachelleiste dekoriert sind. Direkt im Hintergrund befindet sich eines der historisch sehr relevanten Elemente des Gebäudes, ein Teil der antiken römischen Mauer der Stadt mit mehr als 2.000-jähriger Geschichte.
Terrasse
Es ist unverzeihlich, das Gelände zu verlassen ohne in das erste Stockwerk gegangen zu sein, wo es eine fantastische Terrasse gibt von der man trotz ihrer niedrigen Höhe ein gutes Bild von der Capella de Santa Llúcia erhält und die Größe der Palme betrachten kann. Zudem ist es ein friedlicher Ort unter der großen Anzahl an Leuten, die normalerweise durch den Bereich gehen.
Ausstellungen
Direkt vor den Räumlichkeiten des l’Arxiu Històric de la Ciutat de Barcelona befindet sich ein kleiner Saal in dem man gelegentlich interessante Ausstellungen verwirklicht. Ihr Hauptthema beruht auf der Stadt Barcelona, wie es auch nicht anders sein kann.
In derselben Straße der Casa de l’Ardiaca, der Carrer de Santa Llúcia, die mit der Carrer del Bisbe kreuzt, spielen für gewöhnlich einige Künstler. Ein Opernsänger ist dabei durch seine großartige musikalische Gabe zu betonen. Er erfreut seine treuen Anhänger sowie jeden, der sich durch seine melodische Stimme angezogen fühlt.
Fotogalerie
Karte
Anschrift
c/ Santa Llúcia 1, Barcelona.
Besuchszeiten
Vom 1. September bis 1. Juli: von Montag bis Freitag von 9:00h bis 20:45h und samstags von 9:00h bis 13:00h.
Vom 2. Juli bis 31. August: von Montag bis Freitag von 9:00h bis 19:30h.
Eintrittspreis
Der Besuch des Gebäudes und des Geschichtsarchivs der Stadt Barcelona ist umsonst.
Wie kommt ihr hin?
Metro: Liceu (Linie 3) und Jaume I (Linie 4).
Bus: Linien 45, 59, 120, V13, V15, V17 und Touristenbus.
Zu Fuß: An einem der zentralen Punkte der Stadt gelegen kann man zu ihm mittels eines kleinen Spaziergangs kommen, wenn ihr euch im Umkreis befindet.
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